Golfball

Die Physik des Golfballes

Dass Golf nicht einfach nur eine simple Ballsportart ist, zeigt die Bedeutung der Physik des Golfballes. Natürlich wirken auf jeden Ball, der irgendwie angetrieben wird, Kräfte ein, die sich physikalisch beschreiben lassen. Doch der feine Unterschied ist der, dass der Golfer sich fast ausschließlich auf die Beherrschung der Einwirkungen physikalischer Gesetze konzentriert. Ein Zusammenspiel innerhalb einer Mannschaft wie etwa beim Fußball gibt es hier nicht.
Die Physik des Golfballes betrifft eine der hochrangigsten Forschungsdisziplinen, die Aerodynamik. Hier geht es um Auftrieb und Abtrieb, dynamischen und statischen Druck, um Strömungsgeschwindigkeit usw. Die Passion des Golfspielers besteht darin, mit seiner ganzen körperlichen Fähigkeit und seiner Erfahrung den Ball dirigieren zu können. Es ist außerordentlich reizvoll, sich stetig verbessern zu können, denn das Traumergebnis (alle 18 Bahnen mit einem Hole-in-One) ist weit entfernt.

Golfball mehr als nur ein runder Körper

Zur Verfeinerung der Ballbeherrschung wurde und wird der Golfball fortlaufend weiterentwickelt. Wesentlicher Aspekt dabei ist die Verbesserung der Flugeigenschaften. Anfänglich war der Golfball mit einer glatten Oberfläche, etwa wie beim Tischtennisball, versehen. Beim Spiel mit älteren Bällen, deren Schale Unebenheiten aufwies, zeigte sich überraschenderweise, dass diese weiter flogen als neue Bälle. Nun wurden mit Messern kleine Unebenheiten, beispielsweise Mulden und Muster, in die Schale eingeritzt. Heute nennt man die Vertiefungen Dimples und stellt Bälle mit solchen Oberflächen maschinell her. Ziel der Entwicklung ist dabei die optimale, flächendeckende Anordnung der Dimples, was auf der Oberfläche einer Kugel weitaus schwieriger ist, als in der Ebene.

Was der Golfball so mitmachen muss

Die Vertiefungen sorgen für turbulente Strömungen und reduzieren damit den Luftwiderstand. Welch hoher Produktionsstandard bei der Herstellung notwendig ist, zeigt schon allein die Anordnung von über 400 Dimples pro Golfball. Dieser muss übrigens laut der allgemeinen Richtlinien fünf Eigenschaften vorweisen. Die Größe beträgt mindestens 42,67 mm (Durchmesser). Dabei darf er nicht mehr als 45,39 g wiegen. Die maximale Höchstgeschwindigkeit beim Verlassen des Schlägers, die sogenannte Schlägerkopfgeschwindigkeit, darf laut eines aufwändigen Messverfahrens inklusive Toleranz 77,7 m/s nicht überschreiten. Ebenfalls ist die Schlägerkopfgeschwindigkeit bei der Berechnung der maximalen Weite bedeutsam. Sie darf bei einem Tempo von 48,8 m/s nicht größer als 271,4 m sein. Letztlich ist die Sphärische Symmetrie vorgeben. Sie legt fest, dass die Flugeigenschaften nicht richtungsgebunden sein dürfen. Darüber hinaus wirkt sich die Beschaffenheit des Balles, etwa die Verwendung bestimmter Materialien für die harte Kunststoffschale auf andere Eigenschaften wie etwa Spin, Rotation usw. aus.

Die Liebe zum Detail

Wer die Energie sucht, findet sie im Innern des Balles. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten der Ausführung. So gibt es Kerne, die von einem weit über 200 m langen Gummifaden umwickelt sind. Die Liebe zum Detail verrät dieser Aufwand und es gilt, die gebündelte Energie zielgenau zu entfesseln.

 

 

© Lukas Gojda – Fotolia

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